Gemeinsames Forschungsprojekt mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien nun publiziert
„Forschung ist neben Artenschutz, Bildung und Erholung eine der vier Hauptaufgaben eines modernen Zoos“, erklärt Tiergartenleiter Martin Polotzek. „So haben wir nicht nur in den letzten zwei Jahren ein Forschungsprojekt über Seehunde gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut in Nijmegen gestartet, sondern forschen aktuell auch in Kooperation mit der Vetsuisse Universität Zürich über Stachelschweine und konnten nun ein Forschungsprojekt über Rüsselspringer abschließen. Hier haben wir gemeinsam mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien den Zyklus weiblicher Kurzohrrüsselspringer erforscht und die Ergebnisse nun in der international anerkannten Fachzeitschrift DER ZOOLOGISCHE GARTEN publiziert.“
Im Zuge dieses Forschungsprojekts analysierte Tiergartenleiter Martin Polotzek gemeinsam mit Prof. Franz Schwarzenberger aus Wien den Zyklus weiblicher Rüsselspringer. Hierfür wurden täglich die Hormone im ausgeschiedenen Kot gemessen. „Die weiblichen Rüsselspringer unserer Studie zeigten einen kürzeren Zyklus und eine höhere Hormonkonzentration, wenn sie Sicht- oder Riechkontakt zu einem männlichen Tier hatten“, so Martin Polotzek. „Bei Weibchen ohne Kontakt zu einem Männchen war der Zyklus deutlich länger und die Hormonkonzentration deutlich niedriger. Aufgrund dieser Beobachtungen, die mit unserer Studie nun erstmalig bei Rüsselspringern beschrieben wurden, vermuten wir, dass Kurzohrrüsselspringer ähnlich wie beispielsweise Katzen einen induzierten Eisprung haben.“
Der induzierte Eisprung oder auch die induzierte Ovulation ist mittlerweile bei vielen Tierarten wie Löwen, Geparden und Lamas beschrieben. Hierbei wird der Eisprung durch den Deckakt bzw. teilweise auch nur durch die bloße Anwesenheit eines Männchens ausgelöst. Diese Tatsache ist in menschlicher Obhut bei der Zucht dieser Tierarten unerlässlich. Insbesondere die Rüsselspringerzucht gilt immer noch als schwierig. Daher könnten die neu gewonnen Erkenntnisse dazu beitragen, dass Rüsselspringer in Zukunft leichter gezüchtet werden können.
Der Originalartikel ist unter dem Titel „Non-invasive reproductive monitoring in round-eared elephant shrews (Macroscelides proboscideus)“ in der aktuellen Ausgabe der international anerkannten Fachzeitschrift DER ZOOLOGISCHE GARTEN zu lesen.
Der Tiergarten Kleve ist täglich von 9-18 Uhr geöffnet. Die BesucherInnen können sich auf zahlreiche Neuheiten wie die Nordamerikaanlage mit Baumstachler und Stinktieren sowie den Playmore Fantasy-Abenteuerspielplatz freuen. Weitere Informationen unter www.tiergarten-kleve.de
Foto: Tiergarten Kleve
Tiergarten Kleve veröffentlicht neue Erkenntnisse aus Rüsselspringerforschung
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