25. Juni 2018 / Allgemeines

10 Jahre MRE-Netzwerk im Kreis Kleve

Gemeinsamer Kampf gegen multiresistente Keime

10 Jahre MRE-Netzwerk im Kreis Kleve

Dr. Martina Scherbaum (Mitte) lädt einmal jährlich zum MRE-Netzwerk ein und referierte mit Dr. Dr. Ricarda Schmithausen und Prof. Dirk Bockmühl zu Themen rund um multiresistente Keime.

Vor 10 Jahren hat die Abteilung Gesundheitsangelegenheiten der Kreisverwaltung die Initiative ergriffen und die Hygieneverantwortlichen der Krankenhäuser und Pflegeheime, die niedergelassenen Ärzte, Vertreter der ambulanten Pflegedienste und des Rettungsdienstes sowie der Ärztekammer und der kassenärztlichen Vereinigung an einen Tisch gebeten. Daraus entstanden ist das „Netzwerk gegen die zunehmende Verbreitung von MRSA im Kreis Kleve“. Die Netzwerkpartner setzten sich damals zum Ziel, die weitere Verbreitung des schwer zu behandelnden MRSA-Krankheitserregers zu verhindern. MRSA ist die unter Medizinern bekannte Abkürzung für Methicillin-Resistenter-Staphylokokkus-Aureus. Er ist einer der Infektionskeime, die insbesondere im Zusammenhang mit medizinischen Behandlungen zu schwerwiegenden Komplikationen führen können.

Während sich die Häufigkeit von MRSA in den letzten Jahren stabilisiert hat, breiten sich derzeit andere antibiotikaresistente Erreger aus. Deshalb heißt das Netzwerk seit Mai 2012 „Netzwerk gegen die zunehmende Verbreitung von MRE (Multi-Resistente Erreger)“. Heute spricht man neben MRE auch von MRGN, also den multiresistenten gramnegativen Bakterien als Sammelbezeichnung für eine Vielzahl unterschiedlicher Keime, die resistent gegenüber Antibiotika sind. Gramnegativ beschreibt das Aussehen der dünnwandigen Bakterien unter dem Mikroskop.

Mittlerweile wird jeder Risikopatient, bei dem eine Besiedlung mit MRGN nicht ausgeschlossen werden kann sowie jeder Patient auf MRSA standardmäßig bei Aufnahme ins Krankenhaus auf eine Besiedlung hin untersucht. Die Anzahl der durchgeführten Screeninguntersuchungen auf multiresistente Keime hat sich in den Kreis Klever Krankenhäusern innerhalb der letzten 10 Jahre fast verachtfacht und liegt mittlerweile bei 51.000 Untersuchungen im Jahr 2017.

Einmal jährlich lädt die Abteilung Gesundheitsangelegenheiten zum MRE-Netzwerk ins Kreishaus ein. Beim diesjährigen Treffen stellte die Leiterin der Gesundheitsabteilung, Dr. Martina Scherbaum, die aktuellen MRSA- und MRGN-Daten der Krankenhäuser im Kreis Kleve vor. Ein Rückblick auf die Netzwerkaktivitäten der letzten zehn Jahre verdeutlichte die Fortschritte in den gemeinsamen Bemühungen gegen die Bekämpfung der zunehmenden Verbreitung von MRE. Prof. Dirk Bockmühl von der Hochschule Rhein-Waal Kleve referierte zum Thema „Wäschehygiene in Pflegeeinrichtungen“. Er stellte die unterschiedlichen Anforderungen für Haushalts- und Klinikwäsche dar. Dr. Dr. Ricarda Schmithausen vom Universitätsklinikum Bonn sprach als dritte Referentin über wasserassoziierte Ausbrüche mit Antibiotika-resistenten Erregern. Hier ging es unter anderem um die Waschmaschine als mögliches Reservoir für die gefährlichen Erreger.

Die Veranstaltung im Kreishaus war sehr gut besucht. 83 Netzwerkpartner waren der Einladung gefolgt. „Mit den regelmäßigen Treffen im MRE-Netzwerk gewährleisten wir gemeinsam, dass der Hygienestandard im Kreis Kleve sein hohes Niveau behält. Der Austausch über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und die Festlegung gemeinsamer Standards schützen letztlich vor allem die Patientinnen und Patienten im Kreis Kleve“, versichert die Leiterin der Gesundheitsabteilung der Kreisverwaltung, Dr. Martina Scherbaum.

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