18. März 2022 / Allgemeines

Der Kreis Kleve baut die Kinderbetreuung weiter aus

Kle App NEWS

Steigende Kinderzahlen sowie ein höherer Betreuungswunsch führen zu 118 neuen Kita-Plätzen und einer großen Nachfrage bei der Kindertagespflege. Jugendhilfeausschuss beschließt einstimmig die Bedarfsplanung für die Jahre 2022-2027.

Kreis Kleve – Der Kreis Kleve kann den Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen auch im Kita-Jahr 2022/23 decken. Das geht aus dem „Bedarfsplan vorschulische Betreuung und Bildung 2022-2027“ der Abteilung Jugend und Familie hervor. Der Jugendhilfeausschuss hat die Planung für die kommenden fünf Jahre in seiner Sitzung einstimmig beschlossen.

„Erziehungsberechtigte, die ihre jungen Kinder in ‘fremde Hände‘ geben, machen sich verständlicherweise viele Gedanken über die bestmögliche Versorgung. Der Kreis Kleve bietet den Familien ein optimales, qualifiziertes und familienfreundliches Betreuungsangebot. Dazu stehen wir in einem engen Austausch mit den Städten und Gemeinden sowie den Trägern der Einrichtungen“, sagt Landrätin Silke Gorißen. „Auf der anderen Seite ermöglichen wir jungen Eltern durch die Vielzahl an Betreuungsplätzen in das Berufsleben zurückkehren zu können.“

Stolze 60 Seiten umfasst der vorgelegte Bericht für die elf kreisangehörigen Städte und Gemeinden, für die die Abteilung Jugend und Familie des Kreises Kleve zuständig ist. Die Bedarfsplanung ist auch deshalb so aufwendig, weil der Trend des steigenden Betreuungsbedarfs ungebrochen ist. Geburtenstarke Jahrgänge, Zuzüge junger Familien und immer mehr Eltern, die auch für Kindern unter drei Jahren (U3-Kindern) ein Angebot suchen, machen einen Ausbau der Angebote im Kreis Kleve seit Jahren notwendig.

5.050 Plätze in 82 Kindertageseinrichtungen bietet der Kreis Kleve zum Kindergartenjahr 2022/23 an – 118 Plätze mehr als vor einem Jahr. Davon sind 1.029 Plätze für U3-Kinder vorgehalten. Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es wieder mehr als 4.000 Betreuungsplätze für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Neue, baulich fertige Einrichtungen entstehen zum neuen Kindergartenjahr in Issum, Kalkar, Kranenburg und Rees. Einen fertigen Anbau gibt es zudem in einer Kita in Rees. Neue Übergangslösungen entstehen in Bedburg-Hau, Uedem und Weeze. Zudem bleiben zehn bereits bestehende Übergangslösungen aktiv. Insgesamt hat der Kreis Kleve in den vergangenen sieben Jahren mehr als 1.150 neue Kita-Plätze geschaffen (plus 30 Prozent seit 2015/16). Parallel stieg die Anzahl der Einrichtungen von 67 auf aktuell 82 Kitas an.

Die Nachfrage nach Plätzen in der Kindertagespflege steigt ebenfalls weiter an. Zum Sommer werden 183 Kindertagespflegepersonen insgesamt 788 Plätze anbieten. Diese werden insbesondere von Erziehungsberechtigten mit Kindern im Alter zwischen einem und zwei Jahren belegt.

Die Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren liegt im Kreis Kleve bei 46,3 Prozent.

Ungebrochen ist zudem der Trend, die Kinder eine längere Zeit pro Tag in die Einrichtung zu geben. Fast 50 Prozent der Erziehungsberechtigten buchen für ihr Kind 45 Wochenstunden in einer Einrichtung. Zum Kindergartenjahr 2008/09 waren es noch rund 15 Prozent. Parallel sank der Anteil von 35-Wochenstunden-Angeboten von rund 65 Prozent auf aktuell über 40 Prozent.

Nachfrage wird weiter ansteigen

Für die kommenden Jahre prognostiziert der Kreis Kleve einen weiteren Anstieg der Betreuungs-Nachfrage in den elf Städten und Gemeinden in seiner Zuständigkeit. Bis zum 31. Juli 2028 planen die Kommunen mit über 3.000 neuen Wohneinheiten. Parallel gehen die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung von einem Anstieg der Kinder im Alter von ein und zwei Jahren von aktuell 2.722 auf 3.283 Kindern zum Kindergartenjahr 2027/28 aus (plus 20,6 Prozent). Auch für die Drei- bis Sechsjährigen werden durch geburtenstarke Jahrgänge und weitere Zuzüge ins Kreisgebiet steigende Zahlen erwartet. Aktuell gibt es in dieser Altersklasse 3.963 Kinder. Bis zum Kindergartenjahr 2027/28 sollen es 4.457 sein (plus 12,5 Prozent). Um der zu erwartenden größeren Nachfrage gerecht werden zu können, sind auch weitere Kita-Neubauten bereits geplant. Der Kreis Kleve steht dazu im engen Austausch mit den entsprechenden Städten und Gemeinden.

„Blick über den Zaun 2022“

Das beliebte Schulungsprogramm „Blick über den Zaun“ der Abteilung Jugend und Familie der Kreisverwaltung Kleve wird für das Jahr 2022 angepasst. Da pandemiebedingt in den vergangenen Jahren viele Angebote ausfallen mussten, liegt der Schwerpunkt in diesem Jahr auf Schulungen und Seminaren für Ehrenamtler. Ziel ist es, die Vereine und Verbände dabei zu unterstützen, ehemalige Betreuerinnen und Betreuer zu reaktivieren oder neue ehrenamtlich Tätige zu qualifizieren. „Blick über den Zaun“ richtet sich an alle Personen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Das Schulungsprogramm ist über die Internetseite des Kreises Kleve unter www.kreis-kleve.de(Suchbegriff „Jugendarbeit“) online abrufbar.

André Amourette folgt auf Frank Unruh

Im Rahmen der Ausschusssitzung stellte sich André Amourette dem Gremium vor. Er übernimmt die Leitung der Abteilung Jugend und Familie im Fachbereich Jugend, Soziales und Jobcenter. Er folgt auf Frank Unruh, der auf die neu geschaffene Stelle „Schutz von Kindern und Jugendlichen im Kreis Kleve - Prävention, Aufklärung, Unterstützung und Vernetzung" bei der Kreispolizei Kleve wechselt. Amourette arbeitet seit seiner Ausbildung beim Kreis Kleve und hat berufsbegleitend seinen Master-Studienabschluss abgelegt. Zuletzt war der 33-Jährige im gleichen Fachbereich Leiter des Jobcenters. Zu seinen neuen Aufgaben gehören beispielsweise die Bedarfsplanung der Kinderbetreuung, die Vermittlung von Pflegekindern und die Betreuung der Ferienangebote. „André Amourette übernimmt wichtige Aufgaben. Er kennt die Kreisverwaltung bestens, weiß Projekte zielgerichtet umzusetzen und verfügt bereits über Führungserfahrung“, sagt Landrätin Silke Gorißen. André Amourette beginnt seine neue Aufgabe am 1. April 2022.

Landrätin Silke Gorißen (l.) und Fachbereichsleiterin Andrea Schwan mit André Amourette, dem neuen Leiter der Abteilung Jugend und Familie. Foto: © Kreis Kleve

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