13. Dezember 2017 / Allgemeines

Interview mit Kleves Citymanagerin Anke Haun

Interview mit Kleves Citymanagerin Anke Haun

Interview mit Kleves Citymanagerin Anke Haun

„Großes Interesse an Förderprogrammen"
Flaggen und Fassadenrenovierungen, Blumenschmuck und Bronzestadtbild: Im Jahr 2017 hat sich in der Klever Innenstadt viel ereignet. Welche Auswirkungen diese Aspekte haben, erklärt Citymanagerin Anke Haun. Im Interview gibt sie außerdem einen Ausblick auf das das kommende Jahr und erläutert, wie die Klever Einzelhändler von Förderprogrammen profitieren können.

 

Frau Haun, wenn Sie auf das Jahr 2017 zurückblicken, was bleibt Ihnen in Verbindung mit der Klever Innenstadt besonders in Erinnerung?

Anke Haun: Kleve hat ja besonderes Flair, vor allem mit dem Wahrzeichen der Schwanenburg. Darum fand ich es besonders schön, dass zur 775-Jahrfeier die Flaggen wieder vom Turm wehten und dass dies mit Hilfe des Verfügungsfonds ermöglicht wurde. Es war ein gutes Jahr, in dem auch in Kooperation mit den Akteuren vor Ort Aktionen und Veranstaltungen realisiert werden konnten.

Welche Ziele hat das Citymanagement Innenstadt Kleve in diesem Jahr erreicht?

Anke Haun: Im Rahmen unserer Beauftragung betreuen wir die Umsetzung des Verfügungsfonds und sind Ansprechpartner beim Fassaden- und Hofflächenprogramm. Wir sind sehr zufrieden mit dem Interesse an beiden Programmen. Nicht nur die Fahnen am Turm, auch der Blumenschmuck auf der Kavarinerstraße wie auch in der Gasthausstraße oder das Stadtmodell aus Bronze vor der Tourist-Information tragen zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt bei. Zwei weitere Projekte stehe n kurz vor der Realisierung und sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden: der Tor-Pfeiler als Kunstobjekt am Bahnhofsvorplatz und ein ansehnlicher Schaukasten vor dem B.C. Koekkoek-Haus. Dass bei all diesen Projekten private Mittel von über 40.000 Euro geflossen sind, spricht für die Initiative lokaler Akteure. Neun Fassaden konnten mit Hilfe des Förderprogramms verschönert werden, etwa zehn weitere werden in den nächsten Monaten folgen - und das sind nur die, bei denen die Bezuschussung bereits durch die Stadt Kleve genehmigt wurde. Bei den Förderprogrammen sollte immer bedacht werden, dass für den Erhalt der Fördergelder private Mittel eingebracht werden müssen. So stehen im Verfügungsfonds zur Realisierung weiterer Projekte in 2018 Fördermittel von rund 60.000 Euro zum Abruf bereit. Vorausgesetzt, es kommen private Mittel in
gleicher Höhe zusammen.

Wer kann von den Förderprogrammen profitieren?

Anke Haun: Jeder, der ein Haus im Fördergebiet hat, und jeder, der eine tolle Idee zur Aufwertung der Innenstadt hat. Wer sich interessiert, kann mich gerne persönlich ansprechen. Alle relevanten Informationen sind aber auch im Internet unter innenstadt-kleve.de zu finden.

Wie genau konnte das Citymanagement Innenstadt Kleve die Geschäftsleute und Einzelhändler unterstützen?

Anke Haun: Neben den schon genannten Förderprogrammen haben wir mehrere Aktionen initiiert und umgesetzt. Kundenbindungsmaßnahmen, wie zum Beispiel das 1. Klever Innenstadträtsel oder den lebendigen Adventskalender und auch unseren Innenstadtdialog, bei dem wir mit den Händlern neue Ideen und Konzepte für die Stadt erarbeitet haben.

Welche Entwicklungen haben Sie in diesem Jahr in der Innenstadt festgestellt?

Anke Haun: Kleve hat im Vergleich mit anderen Städte, die wir bei Stadt + Handel betreuen, sicherlich eine komfortablere Situation - noch! Denn auch hier machen sich die Entwicklungen im Einzelhandel bemerkbar. Wenn eine Taifun-Filiale schließt oder Tom Tailor sich auch mit der Marke Bonita heftig aus dem Markt zurückzieht, dann sind die Ursachen dafür nicht in Kleve zu suchen, dennoch betrifft es die Innenstadt direkt. Die Immobilienbesitzer sehen sich bei der Neuvermietung dadurch nicht nur einer wesentlich kürzer gewordenen Mietdauer ausgesetzt, auch bei den Mieten gerät der Handel immer mehr unter Druck. Diesen Eindruck konnte ich auch bei zahlreichen Gesprächen gewinnen, die ich im letzten Jahr mit den Klevern geführt habe.

Das Klever Citynetzwerk (KCN) hat sich im November aufgelöst. Ist das ein großer Verlust oder eine große Chance?

Anke Haun: Ich bin zu kurz in Kleve tätig, um die genaue Historie des Vereins zu kennen. Aber es ist selbstverständlich sinnvoll, gemeinsam an der Zukunft zu arbeiten. Dass immer noch viele innerstädtische Akteure dazu bereit sind, stimmt mich als Citymanagerin hoffnungsvoll. Es wird den lokalen Akteuren sicherlich gelingen auch weiterhin für Kleve als attraktiven Handelsstandort zu arbeiten.

Werfen wir einen Blick ins kommende Jahr: Gibt es bereits Maßnahmen bzw. Aktionen, die in der Klever Innenstadt geplant sind?

Anke Haun: Kernaufgabe des Citymanagements wird auch 2018 die Begleitung der Förderprogramme sein. Wir stehen bereits jetzt in Gesprächen mit Gewerbetreibenden, die mit vielversprechenden Ideen für den Verfügungsfonds an uns herangetreten sind. Dabei ist auch das Aufleben der Schwanensitzbänke immer wieder Thema. In 2018 wird es definitiv neue Schwäne geben. Allen Interessierten kann ich nur raten, sich über die Förderung bei uns zu informieren. Aber auch die Eigentümer innerstädtscher Immobilien werden erneut persönlich auf das Angebot des Fassaden- und Hofflächenprogramms hingewiesen, sodass sicher einige Fassaden einen neuen Glanz erhalten werden. Und nicht umsonst hieß es „1. Klever Innenstadträtsel" und „1. Klever Innenstadtdialog". Es ist denkbar, die beiden Veranstaltungskonzepte weiterzuentwickeln und fortzuführen. Auch jetzt denken wir schon an Weihnachten 2018 und planenweitere Maßnahmen zur Kundenbindung. Mit möglichen Kooperations- und Projektpartnern stehen wir in Kontakt - den lebendigen Adventskalender wird es sicherlich erneut in enger Zusammenarbeit mit den Klever Schätzen geben.

 

Citymanagement Innenstadt Kleve
Informationen zu allen Fragen rund um das Integrierte Handlungskonzept Innenstadt Kleve beantwortet das Citymanagement Innenstadt Kleve, Anke Haun, Tel. 0 28 21 - 711 56 56, citymanagement@kleve.de. Das Citymanagement ist montags von 12 bis 18 Uhr sowie freitags nach Absprache in seinem Büro, Hagsche Straße 45, anzutreffen - allerdings erst wieder ab dem 9. Januar. Weitere Informationen gibt es unter www.innenstadt-kleve.de.

Hintergrund
Das Integrierte Handlungskonzept bildet den Rahmen für die Entwicklung der Innenstadt bis Ende 2018. „Integriert" bedeutet, dass alle Themenfelder und Funktionen einer Innenstadt berücksichtigt werden (Wohnen, Einzelhandel, Gastronomie, Kultur und öffentlicher Raum) und dass unterschiedliche Gruppen und Akteure einbezogen werden. Für Kleve wurde 2013 ein Integriertes Handlungskonzept erarbeitet. In diesem Konzept sind drei Themenfelder als Schwerpunkte festgelegt: Öffentlicher Raum, Baukultur und Kommunikation. Gefördert wird das Integrierte Handlungskonzept über die Städtebauförderung von Bund und Land, vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit sowie vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

 

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