26. September 2019 / Allgemeines

Schadstoffbelastung - Klever Schulen

Kleve

Am 18.09.2019 wurde im Rahmen des Schulausschusses der Stadt Kleve durch den Betriebsleiter des Gebäudemanagementes der Stadt Kleve Herrn Georg Hoymann die derzeitige Situation der von polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) belasteten Schulen erläutert.

Stand Grundschule „An den Linden“:

In den vergangenen Sommerferien wurde zunächst im Hauptgebäude das Parkett, inklusive Kleber und Estrich in fünf Erdgeschossräumen restlos zurückgebaut und mit einem neuen Bodenaufbau versehen.

Im Anschluss wurden weitere Raumluftmessungen durchgeführt. Im Pavilliongebäude wurden im Juli 2019 eine Konzentration von PAK zwischen 21 und 27 µg/m³Raumluft dokumentiert. Im 1. OG des Altbaus wurde im August 2019 ein Wert von 35 ermittelt. Werte zwischen 10 und 30 sind dem sogenannten Besorgnisbereich zuzuordnen. In diesem Bereich ist keine Gesundheitsgefährdung zu erwarten. Bei Werten, die über 30 liegen, ist der Gefahrenbereich erreicht. In diesem Bereich ist ein Handeln erforderlich. Das Gutachten der durchgeführten Messungen liegt der Stadt Kleve seit dem 10.9.2019 vor. Sowohl Vertreter der Politik, als auch die Schulleitung wurden umgehend über die Messergebnisse informiert.  Bei der Durchführung der Messungen wurden die Räume nicht, wie im normalen Schulbetrieb, täglich gelüftet. Des Weiteren   herrschten sowohl vor und während der Messung hohe Außentemperaturen, die die Räume aufgeheizt haben. Der Stadt Kleve war bewusst, dass dadurch die Messwerte beeinflusst werden. Dies hat der Gutachter ebenfalls bestätigt. Die gemessenen Werte wurden somit nicht unter Normalbedingungen ermittelt. Sie sind für die Stadt Kleve jedoch ein aussagekräftiger Hinweis, wie und unter welchen Bedingungen sich diese Werte in einer Raumluft verändern können.  Bereits vor den Sommerferien wurde in Absprache mit der Schulleitung veranlasst, dass in allen noch nicht sanierten Räumen vor Schulbeginn, Raumluftfiltergeräte aufgestellt werden, die die PAK-Stoffe aus der Luft herausfiltern. Diese Geräte erzielen erfahrungsgemäß gute Ergebnisse und wurden sowohl vom Gutachter als auch vom Gesundheitsamt des Kreises Kleve als zielführende Maßnahme bestätigt. Es ist lt. Gutachter davon auszugehen, dass die Belastung durch die Raumluftfiltergeräte um rd. 1/3 vermindert wird. In allen Räumen wurden mehr Geräte aufgestellt, als für das Raumvolumen erforderlich sind. Diese Maßnahme sollte zu einer weiteren Verbesserung führen.

Daraufhin wurde am 14.09.2019 unter regulären Lüftungsmaßnahmen und unter Einsatz der Raumluftfiltergeräte der am stärksten belastete Raum im 1. OG nochmals gemessen. Hierbei ergab sich ein Wert von 3,1 der damit im untersten Bereich des Vorsorgebereiches (0,1 -10) liegt. Eine Gesundheitsgefährdung kann somit ausgeschlossen werden. Die Schulleitung sowie das Gesundheitsamt des Kreises Kleve wurden umgehend informiert.

Im Bereich im 1. OG des Altbaus, findet derzeit keine Beschulung statt. Zwei Klassen wurden am Schulstandort an der Ackerstraße und zwei weitere Klassen in Unterrichtsräumen im Kellergeschoss an der Grundschule „An den Linden“ untergebracht. In den nun folgenden Sanierungsabschnitten werden in den Herbstferien diese Räume saniert. Wie im Hauptgebäude werden auch hier die Bodenbeläge inklusive Kleber und Estrich ausgebaut und mit einem neuen Bodenaufbau versehen.

Im Anschluss wird das gleiche Verfahren im Pavilliongebäude durchgeführt.

Für die komplette Sanierung aller Räume ist mit Kosten von rd. 450.000 € zu rechnen. Mit dem Gesundheitsamt des Kreises Kleve wurde eine Begehung der Räume durchgeführt und es wurden die bereits getroffenen sowie die anstehenden Sanierungsmaßnahmen erörtert. Diese wurden seitens des Gesundheitsamtes des Kreises Kleve als richtig und zielführend eingestuft.

Stand Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und Montessorischule:

Wie bereits in der Pressemitteilung der Stadt Kleve am 05.07.2019 veröffentlicht, wurden auch die Böden am Freiherr vom Stein Gymnasium sowie an der Montessorischule untersucht. In der Montessorischule findet derzeit aufgrund einer Komplettsanierung sowie eines Anbaus keine Beschulung statt. Es wurde jedoch durch visuelle und sensorische Begutachtung festgestellt, dass in dem Kleber unter dem Parkett PAK vorhanden ist.

Im Freiherr-vom-Stein-Gymnasium wurden in drei Räumen Raumluftmessungen durchgeführt. Die Messungen erfolgten unter sogenannten Ausgleichsbedingungen. Bei dieser Messmethodik wird am Abend vor der Messung letztmalig gelüftet. Vor und während der Messung wird in diesem Fall nicht gelüftet. Die durch eine Messung unter Ausgleichsbedingungen erhaltenen Werte sind somit in der Regel schlechter als die, die unter Nutzungsbedingungen ermittelt werden. Alle gemessenen Werte befinden sich, wie bereits in der Pressemitteilung am 05.07.2019 veröffentlicht, zwischen 7,7 und 8,7 und liegen somit im sogenannten Vorsorgebereich. Ein Handeln ist in diesem Bereich nicht erforderlich. Eine Gesundheitsgefährdung besteht nicht.

 

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