11. Juni 2020 / Allgemeines

Susanne Kessel zieht für Karteninhaber vom Kurhaus in die Stadthalle

Uraufgeführte „piano pieces" für Beethoven

Das Klever Konzert des besonderen Kompositionsprojektes „250 piano pieces for Beethoven“ der Pianistin Susanne Kessel findet nun endlich statt, und zwar am Sonntag, 21. Juni, 18 Uhr, in der Klever Stadthalle und nicht im Museum Kurhaus. So kommt auch das Stück „Werden Menschen Brüder? Alle?“ der Komponistin Miranda Driessen, für das die Stadt Kleve die Notenpatenschaft übernahm, hier zur Aufführung.

Der Umzug in Kleves großen Konzertsaal macht das Klavier-Recital zu Corona-Zeiten überhaupt möglich, begrenzt jedoch die Zahl der zugelassenen Zuhörer. Aus diesem Grunde findet der Nachholtermin ausschließlich für Inhaber von Konzertkarten statt, die sich seit Anfang des Jahres in Geduld übten: Für den 9. Februar sorgte Sturmtief Sabine für eine Verschiebung des Konzerttermins auf den 5. April, der wiederum der Viren-Pandemie zum Opfer fiel. „Ich freue mich sehr“, war die Reaktion von Susanne Kessel auf die Nachfrage, ob man die Realisierung nach strengem Hygienekonzept doch wagen sollte. Auch in Bonn sind die Uraufführungskonzerte des Projektes abgesagt, die Pianistin spielt lediglich neu aufgelegte „Privatissimo“-Konzerte im kleinen Kreis.

Für das Publikum bedeutet das am Konzerttag, diese mit dem Ordnungsamt abgestimmten Vorschriften zu beachten: nach Betreten der Stadthalle ist Handdesinfektion erforderlich, sodann der Eintrag in Listen zur Datenerfassung für die Rückverfolgung der Konzertbesucher im Falle einer Infektion. Die zwei Foyertreppen trennen rechten Ein- von linkem Ausgang, es gilt die Laufrichtung einzuhalten. Im großen Saal stehen die Stühle auf Abstand, Paare, Familien und Freunde aus zwei Haushalten dürfen ihre Plätze zusammenrücken.

Um zusätzliche Wege und Begegnungen zu vermeiden, wird es keine Konzertpause und auch keine Bewirtung geben. Susanne Kessel hat das Programm auf dieses Format angepasst, sie wird zu jeweils drei bis vier Stücken kurz moderieren und auch die niederländischen Komponisten Miranda Driessen und Mark Hendriks zu Wort kommen lassen. Damit weitere „piano piecen“ in Beethovens 200. Geburtsjahr überhaupt zur Uraufführung kommen, bringt die Auftraggeberin neue Stücke von Nicolaus A. Huber, Birke Bertelsmeier, Oxana Omelchuk, Sascha Dragicevic, Steingrimur Rohloff, Smail Benhouhou und Sarah Nemtsov mit – es ist eine Ehre für Kleve, für diese ungehörten Werke Ort der Uraufführung sein zu dürfen!

Der Westdeutsche Rundfunk nimmt das Konzert auf. Die aus Kleve stammende Rundfunksprecherin Ulrike Froleyks wird die Sendung des Mitschnitts am 10. Juli ab 20.05 Uhr auf WDR3 moderieren. Dieser Sendetermin und die Möglichkeit, die Aufnahme über den WDR-Konzertplayer noch 30 Tage lang nachzuhören, ist ein kleiner Trost für Interessenten, die nun leider keine Konzertkarte mehr erwerben können.

Einlass ab 17 Uhr, keine Tageskasse!

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