21. September 2018 / Allgemeines

Wirtschaftsförderung Kalkar startet bundesweiten Wettbewerb

Bis zum 31. Oktober läuft jetzt die Bewerbungsfrist

Wirtschaftsförderung Kalkar startet bundesweiten Wettbewerb

Sie wollen gemeinsam weitere Kunsthandwerker nach Kalkar holen: v.l.n.r Dr. Andreas Henseler, Johannes Look, Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz, Dr. Bruno Ketteler und Han Groot Obbink mit Werken des Medaillenkünstlers Heinrich Moshage und des Kalkarer Bildhauers Alfred Sabisch.

Kunsthandwerker: Gewinn dein Ladenlokal in Kalkar

Kalkar. Neue Wege bei der Belebung von Einzelhandelsflächen beschreitet jetzt die Wirtschaftsförderung Kalkar. Sie hat den Wettbewerb „Kunsthandwerker: Gewinn dein Ladenlokal in Kalkar“, kurz KLK auf den Weg gebracht. „Unser Ziel ist es, eine im historischen Stadtkern gelegene Einzelhandelsimmobilie im kommenden Frühjahr in eine „Halle des Kunsthandwerks“ zu verwandeln,“ erläutert Wirtschaftsförderer Dr. Bruno Ketteler, der mit seiner Kollegin Andres Wälbers die Vorbereitungen getroffen hat. Vom 1. Mai 2019 an soll Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern die Möglichkeit geboten werden, die Räumlichkeiten für ein halbes Jahr unentgeltlich zu nutzen. „Gemeinsam mit der Stadt, der Niederrheinischen IHK und auch dem Werbering Kalkar aKtiv wollen wir den Focus bei der Nutzung von Verkaufsflächen künftig auf kunsthandwerkliche Aktivitäten richten.“

Eine Idee, die im Rathaus auf offene Ohren stieß. „Wir halten es für richtig, die Stärken der Stadt weiter auszubauen,“ sagt Bürgermeisterin Britta Schulz. „Und dazu gehören unstreitig der historische Stadtkern mit mittelalterlichem Rathaus, Marktplatz, St. Nicolai und die zahlreichen Bürgerhäuser. Da bildet Kunsthandwerk eine stimmige Ergänzung.“

Bereits im Frühjahr schrieb die Wirtschaftsförderung die Eigentümer von Ladenlokalen an, die leer standen. Aus ganz unterschiedlichen Gründen haben viele Immobilieneigner zurückhaltend reagiert. „Teilweise liefen gerade Gespräche zur Neuvermietung oder der Aufwand, die Flächen für eine vorübergehende Nutzung herzurichten, erschien zu hoch“, erläutert Andrea Wälbers.

Vom Einzelhandel zum Kunsthandwerk

An den Start geht der Wettbewerb jetzt mit dem Ladenlokal von Oliver Scherer aus Viernheim. Im seinem Gebäude Monrestraße 30 war ursprünglich eine Woolworth-Filiale zuhause und bis vor gut einem Jahr der Textiler NKD. „Ich halte den Kalkarer Wettbewerb für eine interessante Idee,“ sagt Scherer. „Wer weiß, vielleicht ergibt sich daraus ja eine Vermietungsmöglichkeit. Jedenfalls ist es allenthalben einen Versuch wert,“ ist sich der Immobilienexperte aus Südhessen sicher, der seinen Verkaufsraum gebrauchsfähig unentgeltlich zur Verfügung stellt. Aufgrund der Größe der Fläche kommt auch die Nutzung durch mehrere Kunsthandwerker in Betracht. Die Stadtentwicklungsgesellschaft Kalkar fungiert als Mittler, übernimmt einen Festbetrag der Nebenkosten und gibt Hilfestellungen bei der Umsetzung des Projekts.

Maßgebliche Wettbewerbskriterien sind die Qualität des Kunsthandwerks, die Kreativität und Unverwechselbarkeit sowie der Aspekt der Produktion vor Ort. Letztlich soll eine unabhängige, fachkundig besetzte Jury entscheiden, wer den Zuschlag für die Nutzung des Ladenlokals bekommt. Zu den Jurymitgliedern gehört auch Johannes Look, Verwaltungsleiter des Museums Schloss Moyland, der in die Vorbereitung des Wettbewerbs schon früh eingebunden war und wichtige Hinweise geben konnte. Über den alljährlichen Kunsthandwerkerweihnachtsmarkt ist er bestens mit diesem Handwerkszweig vertraut. „Kunsthandwerk ist Kunsthandwerk. Das schließt industrielle Produktion aus und macht das entscheidende Kriterium deutlich: Qualität!“, sagt Look. „Und das wiederum kann zu einem wichtigen Alleinstellungsmerkmal für die Stadt Kalkar werden. Spannend und wirklich zukunftsorientiert“.

IHK und Kalkar aKtiv sind mit an Bord

Die Niederrheinische IHK unterstützt den Wettbewerb medial und wird den Kunsthandwerkern mit einem unentgeltlichen Unternehmercoaching praktische Hilfestellungen geben. „Das veränderte Konsumentenverhalten im kleinflächigen Einzelhandel erfordert Nutzungsanpassungen,“ erläutert Dr. Andreas Henseler von der IHK. „Dabei auf lokale Stärken zu setzen, macht aus unserer Sicht durchaus Sinn. Im Übrigen wird allein schon durch den Wettbewerb als solchen die Aufmerksamkeit auf Kalkar gelenkt.“

Das sieht der örtliche Werbering Kalkar aKtiv genauso. Dessen Vorsitzender Han Groot Obbink wird ebenfalls in der Jury mitarbeiten. „Jede Belebung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt hilft unseren Mitgliedsunternehmen weiter. Wer künftig die Kunsthandwerker aufsucht, wird im Zweifel auch Kalkars Gastronomie oder den örtlichen Einzelhandel nutzen“.

Bis zum 31. Oktober läuft jetzt die Bewerbungsfrist. Weitere Informationen zur Anmeldung gibt’s im Internet unter www.klk-wettbewerb-kalkar.de

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