14. März 2023 / Allgemeines

Darmkrebsvorsorge – Es geht um Ihre Gesundheit!

Dr. Martina Scherbaum, Leitende Amtsärztin des Kreises Kleve, ruft zur regelmäßigen Vorsor

Vorsorgeuntersuchungen sind nicht sonderlich beliebt. Kein Wunder. Wer denkt schon gerne ans Kranksein, wenn man sich alles in allem gesund fühlt? Und kommt das Thema auf Maßnahmen zur Darmkrebsprävention, winken viele Über-50-Jährige schnell ab. Einen Termin zur Darmspiegelung vereinbaren? Nein, danke! Dabei treten Darmkrebsneuerkrankungen und Darmkrebssterbefälle im Kreis Kleve etwas häufiger auf als im NRW-Durchschnitt. Die Teilnahme an der allgemeinen Krebsvorsorgeuntersuchung hingegen ist im Kreisgebiet unterdurchschnittlich, insbesondere bei Männern.

Während Frauen durch die jahrelangen und regelmäßigen Besuche bei ihrem Frauenarzt für das Thema Krebsfrüherkennung eher sensibilisiert sind, besuchen Männer bis zu ihrem 50. Lebensjahr viel weniger häufig einen Hausarzt, geschweige denn regelmäßig einen Facharzt. Auch danach nutzen Männer angebotene Vorsorgeangebote seltener als Frauen. „Es geht um Ihr Leben und Ihre Gesundheit: Nutzen Sie die angebotenen Vorsorgemaßnahmen – Ihr Auto bringen Sie ja auch regelmäßig zum TÜV“, so Dr. Martina Scherbaum, Leitende Amtsärztin des Kreises Kleve. „Nehmen Sie sich die Zeit für diese Vorsorgemaßnahmen. Der Aufwand ist überschaubar und der Termin ist planbar.“

Im Jahr 2019 erkrankten im Kreis Kleve 142 Männer neu an Darmkrebs. Bei den Frauen waren dies 114. „Männer erkranken im Kreis Kleve mit 58,7 von 100.000 Einwohnern häufiger an Darmkrebs als Frauen mit 38,5 je 100.000 Einwohnern.

Männer erkranken häufiger an Darmkrebs als Frauen

Die Früherkennung von Darmkrebs ist besonders sinnvoll, da Darmkrebs sich zumeist aus anfänglich noch gutartigen Darmwucherungen, sogenannten Darmpolypen, entwickelt, die im Anfangsstadium noch während einer Darmspiegelung abgetragen werden können, bevor sich daraus möglicherweise ein bösartiger Darmkrebs entwickelt. Dr. Martina Scherbaum: „Durch die Darmkrebsfrüherkennung kann deshalb eine potenzielle oder tatsächliche Darmkrebserkrankung manchmal schon im Rahmen einer Darmspiegelung verhindert oder geheilt werden.“ Männer und Frauen können neben der allgemeinen Krebsvorsorgeuntersuchung mit einem Stuhltest ab dem 50. Lebensjahr eine Früherkennungsdickdarmspiegelung durchführen lassen und diese nach zehn Jahren wiederholen. Dr. Scherbaum: „Je früher Darmkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen.“

Dr. Martina Scherbaum, Leitende Amtsärztin des Kreises Kleve, wirbt für die Wahrnehmung von Vorsorgeangeboten zur Früherkennung von Darmkrebs.

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