4. August 2021 / Allgemeines

Ein wahrer Schatz für das Kreisarchiv

Landrätin erhält wertvolle Aquarelle zur Eisenbahngeschichte am Niederrhein

Kreis Kleve - Farbenfroh und lebendig sind die Bilder, die das Kreisarchiv Kleve aus privater Hand als Dauerleihgabe erhalten hat. Darauf zu sehen: Bahnhöfe, Haltepunkte, Eisenbahnbrücken, fahrende Schnellzüge in der niederrheinischen Landschaft sowie Portraits von Zugführern und Streckenläufern. Gemalt wurden die Aquarelle vom 1984 verstorbenen Künstler Hans Rudolf Kremer. Die ersten vier Schuljahre lernte er bei seinem Vater in der einklassigen Dorfschule von Böninghardt. Danach ging er in Geldern und Rheinberg zur Schule. Anhand von Fotos, Postkarten und noch vorhandenen Gebäuden hat er in jahrelanger Arbeit den Streckenverlauf und technische Details rekonstruiert. Ein besonderes Interesse galt dabei der Boxteler Bahn (Strecke Wesel – Xanten – Goch – Gennep – Boxtel), auf der internationale Schnellzüge bis nach London, Berlin, Kopenhagen und St. Petersburg fuhren.

Landrätin Gorißen dankte den Söhnen des Künstlers, für die Übergabe der Sammlung. „Die Aquarelle dokumentieren ein längst vergangenes Stück Eisenbahngeschichte am Niederrhein,“ freut sich die Landrätin, die die Sammlung nun persönlich entgegennahm. „Es ist eindrucksvoll, wie detailreich der Künstler die alten Dampfloks in den Bildern wiederaufleben lässt.“

Auch Kreisarchivarin Dr. Beate Sturm ist begeistert von dem Neuzugang. „Die Aquarelle sind nicht nur schön anzuschauen, sondern auch wertvoll für die historische Forschung“, so die Kreisarchivarin, „denn Kremer hat sich die genaue Bauweise der Waggons und Züge zum Teil von den Herstellerfirmen geben lassen.“

Die Bilder werden im Kreisarchiv Kleve archivfachlich erschlossen und digitalisiert. Nach Abschluss der Bearbeitung stehen sie allen interessierten Forscherinnen und Forschern im Lesesaal des Kreisarchivs für ihre Recherchen zur Verfügung.

Landrätin Gorißen (2.v.l.) und Kreisarchivarin Dr. Beate Sturm (l.) freuen sich

über die Dauerleihgabe der beiden Künstlersöhne Andreas Kremer (2.v.r) und Peter P. Kremer (r.)