22. September 2020 / Allgemeines

Beethovens Violinkonzert klingt für die Freiheit

Kle App NEWS

Freiheit, „liberté“, wie steht es um die Freiheit in Europa, bei uns, in der Türkei, in Weißrussland? Im Zentrum des mit diesem Wort betitelten Jugendkonzertes steht am Donnerstag, 24. September, 19 Uhr, in der Klever Stadthalle: der Freiheitsgedanke. Das Landesjugendorchester NRW interpretiert mit dem Geigentalent  Mira Foron (nicht nur) für junges Publikum Beethovens Violinkonzert, darin eine dem Orchester gewidmete Kadenz des türkischen Pianisten und Komponisten Fazil Say, die in Kleve uraufgeführt wird.

Beethoven schrieb Musik mit Anspruch und Wirkungswillen. Kritisch und leidenschaftlich fragt sie nach dem Menschen, seinem Freiheitsdrang, nach gesellschaftlichen und politischen Bedingungen. Als überzeugter Republikaner kämpfte Beethoven für die Musik und die Freiheit: egalité, liberté, fraternité waren für ihn die Grundgedanken seiner Zeit. Vor allem die Freiheit als Schlüsselwort der Aufklärung und der Revolution mit ihren Ideen und Umwälzungen beeinflussten seine Musik. Ohne Festanstellung erlaubten Beethoven aber auch adelige Geldgeber eine Freiheit des Komponierens, in der er Traditionen radikal in Frage stellte, so auch in seinem berühmten Violinkonzert D-Dur.

Um diesen Freiheitsgedanken ins Heute zu holen und in die Gegenwart zu spiegeln, hat das NRW-Sinfonieorchester bei Fazil Say eine Kadenz in Auftrag gegeben. Fazil Say setzt sich in seinem Heimatland für ein Denken und Handeln in Freiheit ein, wurde dafür verfolgt und verhaftet. Kleve ist als erste Station der kleinen LJO-Tournee Ort ihrer Uraufführung. Unter der Leitung von Dirigent Sebastian Tewinkel übernimmt den Violinpart die erst 18jährige, aufstrebende Solistin Mira Foron, die u.a. bei Kolja Blacher und aktuell bei Julia Fischer studiert und in ihrem jungen Alter schon mit zahlreichen Preisen internationaler Wettbewerbe ausgezeichnet wurde. Junge Schauspieler des Theater-Labors vom „Theater im Fluss“ rezitieren zudem schon vor dem Konzert und auf der Bühne Szenen und Zitate zum Thema „Freiheit“.

Die jungen Musiktalente des Landes spielen auf dem vergrößerten Stadthallenpodium mit vorgeschriebenem Abstand und in reduzierter „Corona-Besetzung“, jedoch mit vollem Orchesterklang. Dies bedeutete eine neue Programmgestaltung. Die angekündigte Brahms-Sinfonie ersetzt die Serenade op. 7, ein Jugendwerk des erst 17jährigen Richard Strauss, zum Auftakt gespielt von Mitgliedern der Jungen Bläserphilharmonie NRW. Damit dauert das Konzert ca. 60 Minuten und braucht keine Pause. Es wird zudem ermöglicht durch Förderungen im Rahmen der MuziekBiennale Niederrhein 2020, vom Landesmusikrat und dem Kultursekretariat NRW.

Konzertkarten (Schüler/Studenten 6 €/ Erwachsene: 12 €, Familienkarte für zwei Erwachsene und bis zu drei Kindern: 30€) an allen Reservix-VVK-Stellen, unter www.kleve.reservix.deund an der Rathausinfo (Tel. 02821-84450) Aufgrund der Datenerfassung an der Konzertkasse ist dort mit Wartezeiten zu rechnen. Einlass: 18 Uhr.

Es gelten die bekannten Hygiene- und Abstandsregeln mit Maskenpflicht bis zum Platz.

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